Startschuss für klimafreundliche Kraftstoffe in der privaten Bodenseeschifffahrt

Das Pilotprojekt „Klimafreundlicher Bodensee“ feierte am 17. und 18. Mai 2025 auf der Ultramarin Boatshow in Kressbronn seinen erfolgreichen Auftakt. Unter dem Motto „Leinen los für die Zukunft“ markiert das Projekt einen Meilenstein für nachhaltige Mobilität auf dem Wasser. Ziel ist es, die privaten Bootsflotten am Bodensee Schritt für Schritt klimaneutral zu machen – ein wichtiger Beitrag zur Umsetzung der Klimaziele der Region bis 2040.
Gefördert durch das Verkehrsministerium Baden-Württemberg
Das Projekt wird vom Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg gefördert, das damit gezielt den Hochlauf alternativer Kraftstoffe in der Freizeitschifffahrt unterstützt. Es ist Teil der Landesstrategie für klimaneutrale Mobilität und setzt wichtige Impulse für andere Regionen mit hohem Freizeitbootverkehr. Das Projekt wird wissenschaftlich vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) begleitet. Bei der Auftaktveranstaltung unterstrichen Ministerialdirektor Frieß (VM BW), Prof. Dr. Hirth (Vizepräsident KIT) und Frau Dr. Herrmann (VM BW) die Bedeutung des Projekts für die gesamte Bodenseeregion.
Innovative Kraftstoffe für den Bodensee
Die beiden klimafreundlichen Kraftstoffe HVO100 und Nautic E10 stehen an drei Bodenseetankstellen zur Verfügung: Ultramarin in Kressbronn, Rudolf Bootservice in Konstanz (in Vorbereitung) und Bodenseenautic Busse in Wallhausen (in Vorbereitung).
Hydrotreated Vegetable Oil (HVO) | Nautic E10 |
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Nachhaltigkeit und Transparanz

Die eingesetzten Kraftstoffe sind zertifiziert und stammen aus nachhaltigen Lieferketten. Mithilfe des von Bosch entwickelten Tools „Digital Fuel Twin“ wird die CO₂-Einsparung bei jeder Betankung präzise berechnet und direkt auf der Quittung ausgewiesen – ein europaweit einzigartiges Feature. So erhalten umweltbewusste Bootsbesitzer einen transparenten Nachweis über ihren Beitrag zum Klimaschutz. Darüber hinaus kann dieses System eine zentrale Rolle beim Hochlauf erneuerbarer Kraftstoffe spielen: Durch die exakte Dokumentation lassen sich CO₂-Einsparungen nachvollziehbar belegen und für gesetzliche Anrechnungsmodelle oder Fördermechanismen nutzen.
Wissenschaftliche Begleitung und regionale Vorreiterrolle
Das KIT begleitet das Projekt wissenschaftlich und stellt sicher, dass die Umstellung auf die neuen Kraftstoffe reibungslos und sicher erfolgt. Die Erfahrungen aus dem Pilotprojekt werden in die weitere Entwicklung der klimaneutralen Schifffahrt am Bodensee einfließen. Die Landesregierung Baden-Württemberg setzt damit ein starkes Zeichen für nachhaltige Mobilität und übernimmt innerhalb der Internationalen Bodensee-Konferenz eine Vorreiterrolle bei der klimafreundlichen Schifffahrt.
Einfacher Umstieg für Bootsbesitzer
Für die Eigner privater Schiffe bedeutet das Pilotprojekt: Sie können ab sofort ohne technische Umstellungen und Verhaltensänderungen einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz am Bodensee leisten. Die Bootswerkstätten stehen bei Fragen beratend zur Seite.
Ausblick
Das Pilotprojekt ist der Startschuss für eine klimafreundliche Zukunft der Bodenseeschifffahrt. Weitere Tankstellen werden sich anschließen, und eine Ausweitung auf die Schweiz und Österreich ist bereits in Planung. Mit dem Projekt „Klimafreundlicher Bodensee“ wird die Region zum Vorbild für nachhaltige Mobilität auf dem
Wasser – für eine lebenswerte Zukunft am Bodensee.